Was sagt die Bibel über das Abbrechen von Kontakten?

Kontakte abbrechen mit jemandem kann eine der schwierigsten und emotional belastendsten Entscheidungen sein, die eine Person treffen muss. Ob es sich um einen Freund handelt, der ständig deine Werte untergräbt, ein Familienmitglied, dessen Verhalten missbräuchlich geworden ist, oder eine romantische Beziehung, die toxisch geworden ist – die Frage stellt sich: Was sagt die Bibel über das Abstandnehmen? Während viele Stellen Liebe, Vergebung und Einheit behandeln, erkennt die Schrift auch an, dass manchmal eine Trennung für geistliche Gesundheit und persönliches Wohlbefinden notwendig ist. Dieser Artikel bietet eine aufbauende, unparteiische Erkundung biblischer Anleitung – basierend auf wichtigen Lehren des Neuen Testaments sowie der Weisheit von Sprüchen und Psalmen – damit du informierte und hoffnungsvolle Entscheidungen treffen kannst, wenn du schwierigen Beziehungen gegenüberstehst.
Auf das Herz der Botschaft hören
Die übergreifende Erzählung der Bibel betont Liebe, Versöhnung und Wiederherstellung. Doch sie räumt auch ein, dass bestimmte Beziehungen uns von Wahrheit, Frieden und Freude abbringen können. Stell dir einen Scheideweg vor: Ein Weg lädt dich ein, eine schädliche Verbindung aus Loyalität zu erhalten, der andere bietet die Chance, gesunde Grenzen zu setzen. Die Schrift ermutigt zu durchdachtem Unterscheiden – einem Gleichgewicht zwischen Gnade schenken und die Seele schützen. Wenn wir verschiedene Stellen betrachten, fällt auf, dass der Ton sowohl mitfühlend als auch bestimmt bleibt und uns zur Freiheit statt zur Verurteilung führt.
Einblicke von Jesus und den Aposteln
In den Evangelien und Briefen berühren die Lehren von Jesus und den Aposteln häufig, wie man mit Konflikten, falscher Lehre und Beziehungsproblemen umgeht. Diese Anweisungen – manchmal schwer umzusetzen – dienen dem Schutz der Glaubensgemeinschaft und der Förderung des geistlichen Wachstums des Einzelnen.
Konfrontation zur Wiederherstellung
Wenn ein Bruder oder eine Schwester im Glauben sündigt, ist der erste Schritt immer eine private, sanfte Konfrontation. Dieser Prozess der Rechenschaft spiegelt sowohl Sorge um den Einzelnen als auch Fürsorge für die Gemeinschaft wider. Beachte das Gleichgewicht zwischen dem Streben nach Wiederherstellung und dem Erkennen, wann weitere Maßnahmen nötig sind:
„Wenn dein Bruder sündigt, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht, so nimm noch ein oder zwei mit dir, damit durch den Mund von zwei oder dreien Zeugnis bestätigt werde. Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde; hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.“ (Matthäus 18,15–17)
Hier ist das Ziel nicht Scham oder Strafe, sondern das Erwachen des Herzens zur Veränderung. Wenn die unveränderte Sünde anhält, bedeutet die Behandlung „wie ein Heide oder Zöllner“ den Entzug der Gemeinschaft, damit die Ernsthaftigkeit der Handlungen deutlich wird. Doch selbst in diesem Bruch bleibt Offenheit für Versöhnung, falls sich die Haltung ändert.
Irreführenden Einflüssen ausweichen
Lehren, die Menschen in die Irre führen, können den Glauben und die Einheit untergraben. Der Apostel Paulus gibt eine klare Anweisung, sich von denen fernzuhalten, die Spaltungen verursachen oder zerstörerische Ideen fördern:
„Ich ermahne euch, Brüder und Schwestern, achtet auf die, die Zwietracht und Ärgernis verursachen entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt; meidet sie.“ (Römer 16,17)
Paulus spricht nicht von einfachen Meinungsverschiedenheiten, sondern von Personen, deren Worte und Taten die geistliche Gesundheit der Gemeinschaft bedrohen. Wenn jemand beständig deine Grundwerte untergräbt, kann Abstand nötig sein, um klare Gedanken und Hingabe zu bewahren.
Abgrenzung von unverändertem Unrecht
Manche Situationen erfordern eine entschlossenere Reaktion. Wenn ein Gemeindemitglied offen fortwährend unmoralisches Verhalten zeigt, ohne Reue, wird die Praxis der Trennung zum letzten Mittel, um Heiligkeit zu bewahren und zur Veränderung anzuregen:
„Aber jetzt schreibe ich euch, man soll sich nicht mit jemandem verkehren, der sich Bruder oder Schwester nennt und doch sittenlos, habsüchtig, Götzendiener, Lästerer, Trunkenbold oder Räuber ist; mit solchen sollt ihr nicht essen.“ (1 Korinther 5,11)
„So sollt ihr, wenn ihr zusammenkommt und ich mit euch im Geist bin und die Kraft unseres Herrn Jesus da ist, diesen Mann dem Satan übergeben zur Vernichtung des Fleisches, damit sein Geist gerettet wird am Tag des Herrn.“ (1 Korinther 5,4–5)
Das klingt streng – jemanden „dem Satan zu übergeben“ – doch es soll die Person aus zerstörerischen Mustern reißen. Die Trennung kommt hier aus Liebe und dem Wunsch nach geistlicher Erneuerung: Die Folgen sündhaften Handelns können der nötige Anstoß zur echten Umkehr sein.
Unterscheidungsvermögen in engen Partnerschaften
In einer Kultur, in der enge Geschäftsbeziehungen oder intime Bündnisse das Zeugnis eines Gläubigen gefährden können, warnte Paulus vor „ungleich gegurteten“ Partnerschaften:
„Gurte nicht mit Ungläubigen zusammen. Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit gemein? … Kommt heraus aus ihnen und seid getrennt, spricht der Herr; rührt nichts Unreines an, so werde ich euch aufnehmen.“ (2 Korinther 6,14–17)
Obwohl dies oft auf die Ehe angewandt wird, gilt der Grundsatz für jegliche Partnerschaft, die moralische Integrität oder geistlichen Fokus gefährdet. Eine finanzielle oder emotionale Bindung an jemanden, dessen Werte und Lebensziele grundlegend gegensätzlich sind, kann mit der Zeit Überzeugungen untergraben. Durch die Vermeidung solcher Verbindungen erhältst du die Klarheit des Lebenszwecks, den Gott für dich vorgesehen hat.
Zeitlose Weisheit aus Sprüchen und Psalmen
Neben apostolischem Rat bieten die poetischen Bücher Sprüche und Psalmen praktische Einsichten über Freundschaft, Versuchung und das Finden von Stärke in Gott. Ihre zeitlose Weisheit hilft uns, toxische Muster zu erkennen und Hoffnung zu bewahren, wenn Trennung nötig erscheint.
Begleiter mit Bedacht wählen
Sprüche betonen immer wieder, wie falsche Freundschaften uns fangen, Freude rauben und schlechte Entscheidungen fördern können:
„Freunde dich nicht an mit einem Zornigen und gehe nicht mit einem Jähzornigen, damit du nicht seine Wege lernst und deine Seele eine Falle bekommt.“ (Sprüche 22,24–25)… „Wer mit Weisen umgeht, wird weise; wer sich aber mit Toren einlässt, wird Schaden leiden.“ (Sprüche 13,20)
Freunde beeinflussen unsere Einstellungen, unsere Sprache und sogar die langfristige Richtung. Wenn destruktive Gewohnheiten eines Menschen immer wieder zu Konflikten, Reue oder Schuldgefühlen führen, kann das eine tiefe Unvereinbarkeit anzeigen, die sich nicht durch einfache Versprechungen beheben lässt. Das Erkennen solcher Muster wie Wut, Täuschung oder Sucht hilft dir zu entscheiden, ob Abstand nötig ist, um deine eigene moralische und emotionale Gesundheit zu schützen.
Verrat erkennen und das Herz schützen
Wenn Vertrauen gebrochen wird, kann der Schmerz jahrelang nachwirken. Doch Sprüche bieten sowohl Realismus als auch Ermutigung:
„Wunden vom Freund kann man vertrauen, aber Küsse vom Feind sind trügerisch.“ (Sprüche 27,6)
„Wie Eisen durch Eisen geschärft wird, so schärft ein Mensch den anderen.“ (Sprüche 27,17)
Konstruktive Kritik kommt von jemandem, der tief sorgt – „Wunden vom Freund“ sollen uns helfen zu wachsen. Doch wenn Worte oder Taten, die ermutigen sollen, ständig schaden, dann schärft diese „Freundschaft“ nicht mehr, sondern stumpft ab. Die Entscheidung, Abstand zu gewinnen, erfordert ehrliche Selbstprüfung: Hilft mir diese Beziehung, der Mensch zu werden, der ich sein möchte, oder führt sie mich in Verwirrung und Schmerz?
Stärke in Gottes Gegenwart finden
Die Psalmen erinnern uns oft daran, dass Gott unsere Zuflucht ist, wenn Beziehungen scheitern oder Menschen uns verraten:
„Selig der Mensch, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen … Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wassern, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken.“ (Psalm 1,1–3)… „Ich bin zuversichtlich, dass ich die Güte des Herrn sehe im Land der Lebenden. Harre auf den Herrn! Sei stark und unverzagt und harre auf den Herrn!“ (Psalm 27,13–14)
Wenn das Distanzieren sich einsam oder beängstigend anfühlt, schenken diese Verheißungen Hoffnung. Du bist nicht verlassen – Gottes Fürsorge erhält dich, führt dich zu gesunden Verbindungen und schützt deine Seele wie ein Baum an nährenden Wassern.
Antworten auf häufige Fragen zum Kontakte abbrechen
Obwohl Menschen selten direkt fragen: „Was sagt die Bibel über das Kontakte abbrechen?“, haben viele ähnliche Fragen. Im Folgenden verweben wir Antworten auf mindestens zehn häufig gestellte Fragen in eine ansprechende Erzählung, statt sie bloß aufzulisten. Sieh nach, ob du deine eigenen Fragen darin erkennst, und lass dich ermutigen durch durchdachte, schriftbasierte Anleitung.
Wissen, wann Trennung angebracht ist
Ab wann ist es biblisch passend, sich von jemandem zu trennen? Wenn Rat von Freunden oder geistlichen Mentoren keine Änderung im schädlichen Verhalten bewirkt, legt die Schrift nahe, dass Distanz nötig wird. Interaktionen, die wiederholt schädliche Gewohnheiten fördert – wie Habgier, Verleumdung oder sexuelle Unmoral – werden als Fälle genannt, die Trennung rechtfertigen (1 Korinther 5,11–13). Ebenso mahnt Paulus in Römer 16,17 zur Distanz gegenüber Lehren, die grundlegende Wahrheiten untergraben. Wenn geistliche Gesundheit auf dem Spiel steht, ehren Grenzen die persönliche Integrität und das Wohl der Glaubensgemeinschaft.
Bedeutet Trennung, dass man nicht vergibt?
Manche befürchten, Distanz sei gleichbedeutend mit Verweigerung der Vergebung oder Groll. Doch Vergebung ist eine Herzhaltung – die Entscheidung, Groll loszulassen – während Trennung eine praktische Wahl zum Selbstschutz ist. Du kannst jemandem von Herzen vergeben und dennoch wählen, kein Treffen zu vereinbaren oder keine Geschäftsbeziehung einzugehen, wenn deren Verhalten schädlich bleibt. Selbst Jesus betete bei Ablehnung für seine Gegner (Lukas 23,34), was zeigt, dass Liebe und Grenzen koexistieren können.
Muss ich alle Kontakte komplett abbrechen?
Viele fragen, ob Trennung ein totaler Kontaktstopp sein muss. In schweren Fällen – wie anhaltendem Missbrauch – kann das notwendig sein, bis sich wesentliche Veränderungen zeigen. In anderen Situationen reichen vielleicht gesunde Grenzen: Gespräche einschränken, bestimmte Themen meiden oder gemeinsame Veranstaltungen auslassen, ohne vollständig den Kontakt abzubrechen. Wichtig ist, dass dich Begegnungen nicht zurück in entmutigende Muster ziehen.
Wie erkenne ich eine wirklich toxische Beziehung?
Toxizität zeigt sich oft durch wiederkehrende Schmerzzyklen: Erschöpfung nach Treffen, Schuldgefühl, ständige Kritik oder Manipulation. Sprüche warnen vor schnell erzürnten Freunden (Sprüche 22,24–25) und davor, dass man Schaden erleidet, wenn man mit Toren umgeht (Sprüche 13,20). Wenn du dich ausgelaugt, ängstlich oder zu Entscheidungen gegen deine Überzeugung gedrängt fühlst, sind das Warnzeichen. Das Hören auf Gefühle, kombiniert mit Gebet, klugem Rat und Reflexion über die Schrift, hilft, ob Trennung nötig ist.
Was, wenn ich Angst habe, ihre Gefühle zu verletzen?
Kontakte abzubrechen kann sich verheerend anfühlen, vor allem, wenn du Mitgefühl hast. Doch Sprüche raten auch zur sorgfältigen Auswahl von Freunden, weil destruktive Menschen langfristig mehr Schaden anrichten. Kommuniziere wann möglich klar, aber sanft: Teile konkrete Sorgen mit, vermeide Schuldzuweisungen und drücke Hoffnung auf Wachstum aus. Bitte Gott um Mut, die Wahrheit in Liebe zu sagen, und erinnere dich, dass schmerzhafte Ehrlichkeit – freundlich vermittelt – Veränderung auslösen kann, ohne Versöhnung dauerhaft zu verhindern.
Gibt es konkrete Schritte, die ich befolgen sollte?
Die Schrift bietet eine Art Fahrplan bei konfrontativem Umgang mit sündhaftem oder schädlichem Verhalten:
- Privates Gespräch: Sprich die Person allein an, erkläre das Problem und suche Lösung (Matthäus 18,15).
- Zwei oder drei Zeugen einbeziehen: Wenn keine Reaktion erfolgt, bring ein oder zwei vertrauenswürdige Personen zur Vermittlung hinzu (Matthäus 18,16).
- Gemeindeleitung informieren: Wenn keine Umkehr erfolgt, entscheidet die Gemeinschaft über nächsten Schritte zum Schutz anderer (Matthäus 18,17; 1 Korinther 5,4–5).
- Gemeinschaft entziehen: Soziale oder gemeinsame Mahlzeiten vermeiden, um die Ernsthaftigkeit unbußfertiger Sünde zu zeigen, dabei aber Raum für Gebet und Versöhnung lassen.
- Weiter beten: Auch bei Trennung für die Umkehr der Person beten und darauf vertrauen, dass Gott wirkt (2 Timotheus 2,24–26).
Wie kann ich sicher sein, dass ich nicht überreagiere?
Furcht, zu streng zu entscheiden, kann lähmen. Für einen ausgeglichenen Umgang:
- Im Gebet Klarheit suchen: Verbringe Zeit im Gebet um Führung, Frieden und Erkenntnis. Psalm 119,105 sagt: „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht auf meinem Weg.“
- Erfahrene Ratgeber konsultieren: Teile deine Lage mit reifen Gläubigen, Beratern oder Pastoren, die dich gut kennen (Sprüche 15,22: „Ohne Beratung scheitern Pläne, durch viele Ratgeber kommen sie zustande.“).
- Langzeitmuster beobachten: Ein einzelner Fehltritt ruft nicht zwingend zur Trennung. Aber wiederholte Weigerung zur Änderung deutet auf ein tieferliegendes Problem hin.
- Emotionale Früchte prüfen: Erlebst du Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Galater 5,22–23) in der Beziehung? Falls nicht, könnte sie schädlich sein.
Welche Rolle spielt Vergebung bei Trennung?
Vergebung heißt nicht immer Wiederherstellung der Beziehung. Es bedeutet, Groll loszulassen und für das Wohl des Anderen zu beten. Selbst wenn du Treffen und Kontakt vermeidest, kannst du im Herzen vergeben und Groll ablegen (Epheser 4,31–32; Kolosser 3,13). Das befreit von emotionalen Ketten und überlässt Gott die Arbeit am Leben des Anderen nach seinem Plan.
Was, wenn die Person ein Familienmitglied ist?
Das Gebot, Eltern und Familie zu ehren, ist tief in der Schrift verwurzelt (2. Mose 20,12). Doch ehren heißt nicht, Missbrauch oder Manipulation zu dulden. Wenn die Handlungen eines Familienmitglieds destruktiv sind – emotional, geistlich oder körperlich – kann Distanz nötig sein, um gesunde Grenzen zu schaffen. Auch auf Distanz kannst du Respekt zeigen, indem du kommunizierst, klare Regeln setzt und für Versöhnung betest. Denke daran, dass Gottes Ruf über allen steht und manchmal bedeutet, sich selbst von sogar nahestehenden Verwandten zu trennen, wenn ihr Einfluss dich immer wieder von Gottes Weg abbringt (Matthäus 10,37–38).
Kann das Kontakte abbrechen vorübergehend sein?
Absolut. Trennung ist oft eine vorübergehende Maßnahme, um Raum für Selbstreflexion, Umkehr und Wachstum zu schaffen. In vielen Fällen öffnet Distanz die Herzen für Veränderung und ebnet den Weg für erneuerte, gesündere Beziehungen. Sobald echte Veränderung sichtbar wird – beständige Umkehr, neue Einstellungen oder wiederhergestellte Integrität – kann Versöhnung erwogen werden (2. Korinther 2,5–8).
Wie sieht Gott diejenigen, die sich trennen?
Gottes Herz ist auf Wiederherstellung und Heilung ausgerichtet. Selbst wenn Er züchtigt oder Abstand nimmt, geschieht es aus Liebe. Die Psalmen drücken Vertrauen in Gottes Güte aus, wenn irdische Beziehungen scheitern:
„Du bist meine Zuflucht; du bewahrst mich vor Bedrängnis und umgibst mich mit Jubelliedern.“ (Psalm 32,7)… „Er erneuert meine Seele. Er führt mich auf rechten Pfaden um seines Namens willen.“ (Psalm 23,3)
Wenn du mit betendem Herzen eine Trennung wählst und darauf vertraust, dass Gott Veränderung im Herzen des Anderen bewirken kann, bist du im Einklang mit Seinem Wunsch, dass alle in Fülle wandeln, statt unter zerstörerischer Last zu stolpern.
Hoffnung und Heilung durch Trennung finden
Obwohl das Kontakte abbrechen schwer und traurig sein kann, zeigt die Schrift, wie es auch neues Leben, Heilung und Freiheit bringen kann. Statt Trennung als endgültiges, bitteres Ende zu sehen, betrachte sie als mutigen Schritt in eine hellere Zukunft – für dich und möglicherweise für die andere Person.
Geistliches Wachstum schützen
Psalm 1,1-3 stellt den Menschen, der „nicht wandelt im Rat der Gottlosen“, denen gegenüber, die stagnieren. Indem du dich von Beziehungen distanzierst, die deinen Glauben untergraben, schaffst du Raum zum Wachsen – verwurzelt in Gottes Wahrheit, gestärkt durch seine Gegenwart und mit der Gabe, zur rechten Zeit Frucht zu bringen.
Raum für persönliche Veränderung schaffen
Wenn eine toxische Beziehung deine Gedanken und Energie monopolisiert, kann sie dein emotionales und geistliches Wachstum hemmen. Trennung befreit dich, dich auf gesunde Freundschaften zu konzentrieren, die dich schärfen, ermutigen und zu größerer Reife herausfordern – ganz im Sinne von Sprüche 27,17: „Wie Eisen Eisen schärft, so schärft ein Mann das Gesicht seines Nächsten.“
Selbstachtung und Grenzen zeigen
Die Erkenntnis, dass Gott dich wertschätzt, fordert dich heraus, Missbrauch und Erniedrigung nicht zu dulden. Grenzen setzen – manchmal durch Trennung – zeigt, dass dein Wohlbefinden zählt und dass Gott dich in Würde und Frieden leben sehen will.
Verantwortlichkeit bei anderen fördern
Manchmal kann das Abstandnehmen ein Weckruf für die Person sein, die sich weigert zu ändern. Paulus’ Anweisung an die Korinther, ein unbußfertiges Gemeindemitglied „dem Satan zu übergeben“, war nicht rachsüchtig, sondern zielte auf Selbstprüfung und Umkehr ab. Wenn jemand die Folgen seines Handelns spürt, erkennt er vielleicht die Notwendigkeit, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurückzukehren.
Türen für Versöhnung offenhalten
Trennung soll nicht dauerhaft sein, wenn Herzen zur Veränderung bereit sind. In 2. Korinther 2,5–8 fordert Paulus zur Vergebung und zum Trost für einen zurechtgewiesenen Bruder auf und zeigt, wie Wiederherstellung möglich ist, wenn echte Umkehr geschieht. Trennung wird so zur Brücke und nicht zur Mauer – sie erlaubt beiden Seiten, sich neu zu besinnen, zu wachsen und auf gesünderem Fundament aufzubauen.
Vergebung mit kluger Trennung ausbalancieren
Eine der schwierigsten Herausforderungen für Gläubige ist, ein vergebendes Herz mit praktischen Grenzen zu vereinen. Das Neue Testament fordert nie dazu auf, Unrecht zu übersehen oder in schädlichen Umgebungen zu bleiben. Stattdessen ruft es dazu auf:
- Vergebung schenken: Groll loslassen, für die Verletzer beten und Christi Demut nachahmen (Epheser 4,31–32).
- Versöhnung suchen: Frieden und Einheit wünschen, aber erkennen, dass volle Wiederherstellung echte Veränderung auf der anderen Seite braucht (Matthäus 5,23–24).
- Gesunde Grenzen setzen: Dein Herz und Zeugnis schützen, indem du dich von Beziehungen distanzierst, die dein Wohlbefinden ständig untergraben (Römer 12,17–21).
- Gott die Ergebnisse überlassen: Das letzte Urteil Ihm überlassen, wissend, dass Sein Timing und Sein Weg oft anders sind als unserer (2. Petrus 3,9).
So wird Trennung zu einem Akt der Liebe und nicht des Verlassens – sie achtet sowohl deine Würde als auch das Potenzial des Anderen zur Veränderung.
Alles zusammenbringen: Mit Freiheit voranschreiten
Die Entscheidung, Kontakte abzubrechen, ist selten einfach oder bequem. Doch wenn sie mit betendem Verstand, Beratung und festen, aber mitfühlenden Grenzen getroffen wird, kann sie zu tiefer Heilung und erneuertem Lebenssinn führen. Wenn du voranschreitest, behalte diese Wahrheiten im Herzen:
- Dein Wert in Gottes Augen: Du bist tief geliebt und wertgeschätzt. Grenzen setzen ehrt die Würde, die Gott dir gegeben hat, und ermöglicht dir zu gedeihen.
- Hoffnung auf Veränderung: Ob Trennung nur eine kurze Phase oder ein Leben lang dauert, erinnere dich daran, dass Gott Herzen auch an den dunkelsten Orten verändern kann.
- Gemeinschaftliche Unterstützung: Umgib dich mit Freunden, Mentoren und Glaubensgeschwistern, die dein Wachstum fördern und dich in Verantwortung begleiten.
- Freiheit in Vergebung: Lass Groll los, vertraue darauf, dass Gott Gerechtigkeit schafft, und finde Frieden darin, die Beziehung in seine Hände zu legen.
- Freudige Erwartung: Auch wenn Loslassen wie Verlust erscheint, verheißt es zugleich ein neues Kapitel geistlicher Fruchtbarkeit und emotionaler Freiheit.
Kontakte abbrechen widerspricht nicht dem biblischen Ruf zur Liebe – vielmehr schützt es die Fähigkeit, voll zu lieben und treu zu leben. Mit den mitfühlenden, aber bestimmten Lehren des Neuen Testaments, der praktischen Klugheit der Sprüche und den tröstlichen Verheißungen der Psalmen kannst du den Mut finden, dich nötigenfalls zu distanzieren, in dem Vertrauen, dass Gottes Pläne für dich gut sind. Mögen diese Einsichten dich befähigen, Heilung anzunehmen, gesunde Beziehungen zu pflegen und zuversichtlich voranzugehen mit dem, der jeden Schritt lenkt.