Was sagt die Bibel zum Thema Geld leihen?

Geld, Schulden und Kredite sind Themen, die fast jeden betreffen, und die Bibel bietet eine Fülle praktischer Ratschläge und zeitloser Weisheiten zu diesen Themen. Ob Sie einen Kredit in Erwägung ziehen, in finanziellen Schwierigkeiten stecken oder einfach nur neugierig auf biblische Lehren sind – das Verständnis der Aussagen der Bibel zum Thema Geld leihen kann wertvolle Orientierung bieten. Dieser Artikel stützt sich hauptsächlich auf das Neue Testament, die Sprüche und die Psalmen, um die häufigsten Fragen zu Krediten, Krediten und Schulden zu beantworten – in klarer, unvoreingenommener Sprache und mit vollständigen Bibelversen als Referenz.

Geld leihen: Ist es verboten oder erlaubt?

Die Bibel verbietet das Leihen von Geld nicht grundsätzlich und stellt es auch nicht als ideale Lösung dar. Stattdessen bietet sie warnende Ratschläge zu den Risiken und Verantwortlichkeiten von Schulden. Sprüche 22,7 warnt bekanntlich: „Der Reiche herrscht über die Armen, und wer leiht, ist der Sklave des Gläubigers.“ (Sprüche 22,7). Dies verdeutlicht den Verlust an Freiheit und den potenziellen Stress, den Schulden mit sich bringen können, geht aber nicht so weit, das Borgen als Sünde zu bezeichnen.

Leihen und Zinsen: Was ist der biblische Ansatz?

Leihen an Bedürftige wird oft gefördert, insbesondere wenn es aus Mitgefühl geschieht und ohne die Erwartung von Zinsen oder Rückzahlung. In Lukas 6,34-35 heißt es: „Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr dafür? Auch Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Liebet eure Feinde, tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erwarten, dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein.“ (Lukas 6,34-35)

Auch das Alte Testament, insbesondere die Psalmen und Sprüche, rät davon ab, den Armen Zinsen zu berechnen. In Psalm 15,5 heißt es: „Wer sein Geld nicht auf Zinsen gibt und kein Bestechungsgeld gegen den Unschuldigen annimmt, der wird nicht wanken.“ (Psalm 15,5)

Schuldenrückzahlung: Eine Frage der Integrität

Die Bibel legt großen Wert auf die Rückzahlung von Geliehenem. In Psalm 37,21 heißt es: „Der Gottlose leiht und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist großzügig und gibt.“ (Psalm 37,21). Rückzahlung wird als eine Frage der Rechtschaffenheit und persönlichen Integrität angesehen.

Das Neue Testament spiegelt diese Ansicht wider. Römer 13,8 rät: „Seid niemandem etwas schuldig, außer einander zu lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.“ (Römer 13,8). Dieser Vers wird oft als Ermutigung interpretiert, finanzielle Verpflichtungen im Zaum zu halten und Schulden nicht anwachsen zu lassen.

Kreditaufnahme für persönliche Bedürfnisse, Notfälle und größere Ausgaben

Die Bibel verbietet Kreditaufnahme für persönliche Bedürfnisse oder Notfälle nicht ausdrücklich, rät aber zu sorgfältiger Planung und Selbstbeherrschung. Lukas 14,28 lehrt: „Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um ihn fertigzustellen?“ (Lukas 14,28). Dieser Grundsatz gilt auch für Kredite: Überlege dir immer, ob du das Geld zurückzahlen kannst, bevor du Schulden machst.

Bei größeren Ausgaben wie einem Haus oder einer Ausbildung rät die Bibel zu Vorbereitung und Weisheit. Sprüche 24,27 sagt: „Bereite dir draußen deine Arbeit vor; bereite dir alles auf dem Feld vor, danach baue dein Haus.“ (Sprüche 24,27). Das legt nahe, vorauszuplanen und finanzielle Verpflichtungen nicht überstürzt einzugehen.

Schulden: Eine Belastung, die man möglichst vermeiden sollte

Schulden werden allgemein als Belastung dargestellt. Sprüche 22,7 erinnert uns erneut: „Wer leiht, ist des Gläubigers Sklave.“ (Sprüche 22,7). Schulden sind zwar nicht grundsätzlich falsch, können aber die Freiheit einschränken und Stress verursachen. Die Bibel ermutigt dazu, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu leben und Zufriedenheit zu suchen, anstatt sich auf Kredite zu verlassen.

Mitunterzeichnung und Bürgschaft für Kredite

Die Bibel warnt eindringlich davor, die Schulden einer anderen Person mitzuunterzeichnen oder zu bürgen. Sprüche 22,26-27 mahnt: „Sei nicht einer von denen, die Bürgschaften geben, die für Schulden Bürgschaften stellen. Wenn du nichts hast, um zu bezahlen, warum sollte dir dann das Bett unter dem Hintern weggezogen werden?“ (Sprüche 22,26-27). Mitunterzeichnung kann die eigene finanzielle Situation gefährden.

Kreditkarten und moderne Kreditaufnahme

Obwohl Kreditkarten in der Bibel nicht erwähnt werden, gelten ihre Grundsätze für alle Formen der Kreditaufnahme. Selbstbeherrschung und Verantwortung sind unerlässlich. Römer 13,8 fordert erneut dazu auf: „Seid niemandem etwas schuldig, außer einander zu lieben…“ (Römer 13,8). Wenn Kreditkarten zu unüberschaubaren Schulden führen, ist es ratsam, ihre Verwendung zu überdenken.

Kreditaufnahme für Unternehmen oder Bildung

Die Bibel behandelt geschäftliche und private Kreditaufnahme ähnlich und betont Ehrlichkeit und Verantwortung. Lukas 16,11 fragt: „Wenn ihr nun im ungerechten Reichtum nicht treu gewesen seid, wer wird euch den wahren Reichtum anvertrauen?“ (Lukas 16,11). Treue in finanziellen Angelegenheiten ist entscheidend, ob im Geschäftsleben oder in der Bildung.

Wenn es um Bildung geht, unterstreicht Sprüche 16,16 den Wert der Weisheit: „Weisheit zu erwerben ist besser als Gold! Verstand zu erwerben ist besser als Silber.“ (Sprüche 16,16). Kredite für Bildung sollten sorgfältig geplant und mit einer klaren Rückzahlungsstrategie aufgenommen werden.

Schuldenkonsolidierung und Finanzplanung

Die Bibel spricht nicht direkt von Schuldenkonsolidierung, ermutigt aber zu Disziplin und Fleiß. Sprüche 21,5 sagt: „Die Pläne des Fleißigen führen sicher zum Überfluss, aber jeder Hastige gelangt nur in Armut.“ (Sprüche 21,5). Eine Konsolidierung kann hilfreich sein, wenn sie Teil eines disziplinierten Plans zur Schuldentilgung und zur Vermeidung zukünftiger Kreditaufnahmen ist.

Kredite an Arme und Großzügigkeit

Kredite an Arme werden positiv gesehen, insbesondere wenn sie mit Mitgefühl erfolgen. In Sprüche 19,17 heißt es: „Wer dem Armen gnädig ist, der leiht dem Herrn, und er wird ihm seine Wohltat vergelten.“ (Sprüche 19,17) Großzügigkeit wird oft den Belastungen des Borgens gegenübergestellt.

Psalm 37,21 verdeutlicht diesen Gegensatz noch einmal: „Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist großzügig und gibt.“ (Psalm 37,21) Das Ideal ist, geben zu können, statt zu borgen.

Schuldenerlass und Mitgefühl
Schuldenerlass ist ein wiederkehrendes Thema, insbesondere in den Lehren Jesu. Matthäus 6,12 lehrt: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ (Matthäus 6,12). Dies spiegelt den Wert von Barmherzigkeit und Mitgefühl in finanziellen Beziehungen wider.

Obwohl die Bibel nicht auf moderne Insolvenzgesetze eingeht, fördert sie Barmherzigkeit und Versöhnung. Mitgefühl und Vergebung werden höher geschätzt als strenger Legalismus.

Leihen von Freunden, Familie und innerhalb der Gemeinschaft

Die Bibel verbietet es nicht, sich Geld von Freunden oder Familie zu leihen, aber Ehrlichkeit und klare Vereinbarungen sind unerlässlich. Römer 13,7 rät: „Gebt allen, was ihr ihnen schuldet: Steuer, dem die Steuer gebührt, Zoll, dem der Zoll gebührt, Ehre, dem Ehre gebührt.“ (Römer 13,7). Vertrauen und Integrität sollten diese persönlichen Transaktionen leiten.

Kirchen, Dienste und Kreditaufnahme

Die Bibel behandelt Kreditaufnahmen von Kirchen oder Diensten nicht ausdrücklich, aber die Grundsätze von Haushalterschaft, Glaube und Verantwortung gelten. Römer 13,8 erinnert erneut daran: „Seid niemandem etwas schuldig, außer einander zu lieben…“ (Römer 13,8). Jede Kreditaufnahme sollte mit Vorsicht und einem klaren Plan für die Rückzahlung angegangen werden.

Planung, Zufriedenheit und Vertrauen in die Versorgung

Sorgfältige Planung und Zufriedenheit sind wiederkehrende biblische Themen. Lukas 14,28-30 lehrt, wie wichtig es ist, die Kosten zu berechnen, bevor man Verpflichtungen eingeht. Philipper 4,19 versichert: „Und mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ (Philipper 4,19). Vertrauen auf die göttliche Vorsehung kann die Versuchung verringern, unnötig Geld zu leihen.

Geld, Schulden und spirituelle Prioritäten

Die Bibel warnt davor, Geld zum Herrscher werden zu lassen. Matthäus 6,24 sagt: „Niemand kann zwei Herren dienen; entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Matthäus 6,24). Spirituelle Werte sollten finanzielle Entscheidungen leiten, einschließlich der Aufnahme und Vergabe von Krediten.

Praktische Erkenntnisse aus den biblischen Lehren zum Thema Geld leihen

  • Das Leihen ist nicht verboten, wird aber selten empfohlen. Die Bibel mahnt zu Vorsicht, Weisheit und Verantwortungsbewusstsein bei allen finanziellen Angelegenheiten.
  • Die Rückzahlung von Schulden ist eine Frage der Integrität. Nichtrückzahlung wird negativ gesehen.
  • Kreditvergabe sollte mitfühlend sein, insbesondere gegenüber Armen. Es wird davon abgeraten, Bedürftigen Zinsen zu berechnen.
  • Schulden sind eine Belastung. Vermeiden Sie sie, wenn möglich, und nehmen Sie sie nicht leichtfertig auf.
  • Mitunterzeichnung ist riskant. Die Bibel warnt davor, für den Kredit einer anderen Person zu bürgen.
  • Planen Sie sorgfältig, bevor Sie einen Kredit aufnehmen. Berücksichtigen Sie immer Ihre Rückzahlungsfähigkeit und die Auswirkungen auf Ihr Leben.
  • Großzügigkeit ist dem Borgen vorzuziehen. Die Gerechten werden als großzügige Geber beschrieben.
  • Vergebung und Barmherzigkeit sind wichtig. Mitgefühl in finanziellen Beziehungen ist ein biblischer Wert.
  • Vertrauen Sie auf Vorsorge und Zufriedenheit. Verlassen Sie sich auf kluge Verwaltung und darauf, dass Ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
  • Stellen Sie spirituelle Prioritäten über finanzielle Sorgen. Lassen Sie nicht zu, dass Geld oder Schulden Ihr Herr werden.

Fazit: Biblische Weisheit zum Borgen von Geld

Die Lehren der Bibel zum Thema Geld leihen sind praktisch, ausgewogen und weise. Leihen ist nicht verboten, wird aber nie als beste Option dargestellt. Die Bibel empfiehlt sorgfältige Planung, verantwortungsvolle Rückzahlung und Großzügigkeit. Schulden werden als Belastung dargestellt, die die Freiheit einschränken kann. Daher ist es ratsam, sie nach Möglichkeit zu vermeiden. Wenn eine Kreditaufnahme notwendig ist, sollte sie mit Integrität, einem klaren Rückzahlungsplan und Ehrlichkeit erfolgen.

Gleichzeitig ruft die Bibel zu Mitgefühl und Barmherzigkeit beim Verleihen auf, insbesondere gegenüber Bedürftigen. Vergebung und Großzügigkeit werden als Ideale hochgehalten, während Gier und Ausbeutung verurteilt werden. Vertrauen in die eigene Vorsorge, ein Leben im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und die Priorisierung spiritueller Werte gegenüber materiellem Gewinn sind wiederkehrende Themen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Botschaft der Bibel zum Thema Geld leihen eine Botschaft der Vorsicht, Verantwortung und des Mitgefühls ist. Durch die Befolgung dieser Grundsätze können Einzelpersonen und Gemeinschaften größere finanzielle Freiheit, gesündere Beziehungen und tieferen Seelenfrieden erfahren.